Im Frühjahr/Sommer 2023 wird in der Fondation Louis Vuitton wieder eine außergewöhnliche Ausstellung gezeigt. Die Sonderausstellung „Basquiat x Warhol à quatre mains“ („Basquiat x Warhol mit vier Händen“) ist die größte Ausstellung, die je der Zusammenarbeit der beiden Künstler Jean-Michel Basquiat und Andy Warhol gewidmet wurde.
Die Sonderausstellung in einem der eindrucksvollsten Museen von Paris umfasst mehr als 300 Werke und Dokumente, darunter 160 gemeinsam signierte Gemälde der beiden Pop-Art-Künstler.
Neben Werken, die einzeln oder gemeinsam entstanden sind, werden auch Arbeiten aus der New Yorker Kunstszene der 1980er Jahre gezeigt, etwa von Keith Haring, Jenny Holzer, Kenny Scharf oder Michael Halsband.
Basquiat bewundert Warhol als älteren Mann, als Schlüsselfigur der Kunstwelt, als Initiator einer neuen Sprache und einer originellen Beziehung zur Populärkultur. Im Gegenzug findet Warhol durch Basquiat ein erneutes Interesse an der Malerei.
Ausstellung „Basquiat x Warhol mit vier Händen“
Der Rundgang durch die Ausstellung, die sich über insgesamt elf großzügige Räume der Fondation Louis Vuitton erstreckt, beginnt in der Galerie 1 mit Kreuzporträts der beiden Künstler.
Im Mittelpunkt steht ein Doppelporträt, das Basquiat im Oktober 1982 für Warhol anfertigte.
Das fast 2 mal 2 Meter große Porträtbild „Jean-Michel Basquiat as David“ von Andy Warhol aus dem Jahr 1984 erinnert an Michelangelo.
Ab Galerie 2 konzentriert sich die Sonderausstellung auf das Duo Basquiat x Warhol. Die beiden Künstler begannen und entwickelten ihre Werke im selben Atelier.
Nachdem sie gemeinsam mit dem italienischen Maler Francesco Clemente fünfzehn Werke zu dritt geschaffen hatten, setzten Basquiat und Warhol ihre Zusammenarbeit über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren mit Begeisterung und Komplizenschaft in einem fast täglichen Rhythmus fort.
Andy Warhol war oft der erste, der eine Handzeichnung oder einen Siebdruck auf eine grundierte Leinwand anfertigte. Er legte das Thema durch Titel und Logos fest und bestimmte den Grundriss und den Rahmen. Danach werden Collagen, Gemälde und Fotokopien von Jean-Michel Basquiat hinzugefügt.
Galerie 4
In der Galerie ist unter anderem das 8 Meter breite Gemälde „Chair“ von 1985 zu sehen. Die Malerei von Andy Warhol setzte sich immer wieder mit dem Format von Werbeplakaten und Kinoleinwänden auseinander. Basquiat begann, im urbanen Raum zu arbeiten: Er schrieb seine Texte auf Wände.
Arbeiten wie Chair oder African Masks erinnern durch ihre querformatige Komposition an Bestandteile von Architekturkulissen.
Galerie 5
Fotografien des New Yorker Fotografen Michael Halsban sind in Galerie 5 zu sehen.
Das Foto der beiden Künstler mit Boxhandschuhen und Shorts soll an einen Boxkampf erinnern und wurde 1985 als Plakat für eine Ausstellung einer Auswahl ihrer gemeinsamen Arbeiten in der Tony Shafrazi Gallery im Süden Manhattans verwendet.
Galerie 9 „Headlines Paintings“
Warhol hat während seiner gesamten Karriere das Sensationelle und Alltägliche in der Presse aufgegriffen. Er machte Schlagzeilen aus Magazinen und Zeitungen zum Subtext seiner Werke.
Basquiat setzte Schlagzeilen auf eine andere Art und Weise ein.
Die Synthese sind Bilder wie „OP-OP„.
Die meisten Bilder wurden von Warhol begonnen. Er nahm etwas sehr Konkretes oder Identifizierbares, etwa eine Zeitungsschlagzeile oder ein Produktlogo. Basquiat hat es dann sozusagen verfremdet.
Basquiat verzerrte die Lesbarkeit des Textes sozusagen völlig zugunsten der formalen und sogar der akustischen Wirkung des Schriftzuges.
In der Ausstellung „Basquiat x Warhol mit vier Händen“ sind Werke zu sehen, die in diesem Umfang noch nie in Europa oder anderswo gezeigt wurden. Die Ausstellung wird unterstützt von renommierten Institutionen wie dem Andy Warhol Museum, dem Estate of Jean-Michel Basquiat und verschiedenen Sammlungen, u.a. der Sammlung Bruno Bischofberger.
Ausstellung „Basquiat x Warhol à quatre mains“
in der Fondation Louis Vuitton, Paris
Vom 5. April bis 28. August 2023
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Mehr Informationen, Adresse, Öffnungszeiten …, zu Foundation (Stiftung) Louis Vuitton, Paris