Die Fondation Louis Vuitton zeigt derzeit eine große Ausstellung, die einer der wichtigsten Kunstströmungen der 1960er Jahre gewidmet ist: der Pop Art. Unter dem Titel „Pop Forever. Tom Wesselmann & …“ sind in dem Pariser Museum, wie der Titel schon vermuten lässt, vor allem Werke des amerikanischen Künstlers Tom Wesselmann zu sehen. Tom Wesselmann (1931–2004) war neben Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Jean-Michel Basquiat einer der wichtigsten Vertreter dieser Kunstrichtung. Eine Auswahl von 150 Gemälden und Arbeiten aus verschiedenen Materialien von Tom Wesselmann steht im Mittelpunkt der Ausstellung, die sich über alle Etagen des vor zehn Jahren von Frank Gehry erbauten Museums am Rande des Pariser Stadtwaldes Bois de Boulogne erstreckt. Pop Art ist eine der wichtigsten Kategorien der Sammlung der Fondation Louis Vuitton des französischen Multimilliardärs und leidenschaftlichen Kunstsammlers Bernard Arnault.
Von den ersten Collagen aus dem Jahr 1959 bis zu den knallroten Lippen und den Aktbildern im Werbestil, den „Great American Nudes“ von 2004, wird das Werk Wesselmanns chronologisch vorgestellt.
Neben Werken von Wesselmann zeigt die Ausstellung Arbeiten aller wichtigen bekannten und weniger bekannten Künstler der Pop-Art-Bewegung im Dialog. Unter anderem von Derrick Adams, Ai Weiwei, Njideka Akunyili Crosby, Evelyne Axell, Marcel Duchamp, Rosalyn Drexler, David Hammons, Evelyne Axell, Jann Haworth, Barkley L. Hendricks, Jasper Johns, Jeff Koons, Roy Lichtenstein, Marisol, Tomokazu Matsuyama, Claes Oldenburg, Meret Oppenheim, Robert Rauschenberg, Do Ho Suh, Mickalene Thomas, Andy Warhol, Tadanori Yokoo…
Die Ausstellung, die motivische und thematische Typologien miteinander verbindet, beginnt im Erdgeschoss mit den 1960er Jahren und den historischen Pop-Art-Künstlern von Warhol bis Jasper Johns und konzentriert sich auf die Frau als ideale Ikone (Marilyn), die Flagge und die Figuren der amerikanischen Präsidenten sowie eine Reihe von Stillleben.
Im ersten Stock zeigt die Ausstellung Werke des Künstlers aus den 1960er bis 1980er Jahren, darunter das Werk „Bedroom Blonde with Television“ (Schlafzimmer Blondine mit Fernseher), eine pseudo-häusliche Umgebung und bonbonfarbene Kühlschränke.
Ein Raum ist den schwarzen männlichen Akten von Derrick Adams gewidmet, deren Farben der von David Hammons populär gemachten afroamerikanischen Flagge entlehnt sind. Der Künstler nimmt das Bild des weißen, heterosexuellen, patriotischen amerikanischen Superhelden aufs Korn. Er übt Gesellschaftskritik und enthüllt mit seinen Gegenbildern die Zerbrechlichkeit und Verlogenheit des amerikanischen Traums.
Die oberste Etage der Fondation Louis Vuitton wird von monumentalen Stillleben beherrscht, die direkt von Plakatwänden inspiriert sind, die der Künstler von Werbeagenturen zurückerhalten hat. Darunter befinden sich riesige Gemälde aus der in den 1960er Jahren begonnenen Serie, die dem Mund mit oder ohne Zigarette gewidmet sind, wie Mouth #14 (Marilyn) (1967), Smoker #10 (1973) und Smoker #24 (1976).
Für Liebhaber dieses Kunst-Genres ist die Ausstellung ein echtes Highlight und eine Gelegenheit, dieses moderne und einzigartige Museum in Paris kennenzulernen.
