Street-Art-Ausstellung im Hôtel de Ville, Paris

Die Street-Art kommt in diesem Jahr in Paris zu besonderen Ehren.
Im Rathaus der französischen Hauptstadt, dem Hôtel de Ville, eröffnete am 15. Oktober die Ausstellung „Capitale(s): 60 ans d’art urbain à Paris“ (Hauptstadt: 60 Jahre urbane Kunst in Paris) mit Werken von 70 Straßenkünstlern. Darunter Stars wie Banksy.
Bereits im Sommer 2022 wurden die Wände des Tuilerien Tunnels, der sich in der Nähe des Rathauses befindet, auf Einladung der Stadt von Künstlern des Genres dekoriert.
Dass Künstler aus aller Welt, aller Genres, seit jeher Paris lieben ist kein Geheimnis.

60 Jahre Street-Art in Paris

Bei den Worten Graffiti und Street-Art denken viele oft zuerst an New York, die USA vielleicht an Berlin. Die urbane Kunst hat jedoch in der französischen Hauptstadt bereits eine lange Geschichte hinter sich.

Die ersten Werke dieser neuen Kunstrichtung tauchten Anfang der 70-Jahre im Hallen-Viertel, die „Ephémères“ von Gérard Zlotykamien, auf der Baustelle des heutigen Centre Pompidou auf.
Seit 2011 schmückt das 15 Meter hohe Graffiti „Chuuuttt“!!! von Jef Aérosol eine Hauswand am Stravinsky-Brunnen neben dem Centre Pompidou.

Der Rundgang im Saal „Saint-Jean“ des Pariser Rathauses zeigt zahlreiche Fotos, Original – Werke Dokumente, Videos von den 70-er Jahren bis heute. Verdeutlicht die unterschiedlichen Techniken, wie Schablonen-Graffiti und Fresken, die sich in der Street-Art Szene nach und nach entwickelten.

1971, zum 100. Jahrestag der Kommune von Paris, malte Ernest Pignon Ernest sein berühmtes Werk „La Commune ou les gisants“ (Die Kommune oder die Liegenden) in rund 200 Schwarz-Weiß-Siebdrucken auf die Treppen von Sacré-Cœur am Montmartre-Hügel,

Anfangs oft als „Schmiererei“ beschrien, wird heute Street-Art von Kunst-Kritikern als eigenständige Kunstrichtung anerkannt und gelobt.
Werke des englischen Stars Banksy der seinerseits den Einfluss des Franzosen Biek Le Rat (mit bürgerlichen Namen Xavier Prou) auf sein Schaffen nicht leugnet, werden inzwischen bei Versteigerungen zu Summen in Millionen-Höhe gehandelt.

Die Stadt Paris gab in den letzten Jahren zahlreiche Bemalungen von Hochhausfassaden, vor allem in den eher tristen 70-Jahre Hochhaus-Vierteln, des 12;, 13. und 15 Arrondissements in Auftrag.
Auf einem riesigen Stadtplan von Paris in der Mitte der Sonderausstellung sind die Standorte von (fast allen) markiert.
Videos zeigen die Künstler bei der Erstellung der monumentalen Werke.
Bereits vor Betreten der Ausstellung sind am Zaun des Hôtel de Ville zahlreiche Fotos zu sehen.

Der Eintritt zur Ausstellung „Capitale(s): 60 ans d’art urbain à Paris“ ist kostenlos. Wegen hohen Andrangs ist es jedoch notwendig, ein Gratis-Ticket mit Zeitfenster auf der Internetseite der Stadt Paris zu reservieren. Hier der Link

Der Besuch der Ausstellung lässt sich hervorragend mit unserm Vorschlag für selbstgeführte Stadtrundgänge verbinden.

Um die monumentalen Street-Art-Kunstwerke an Fassaden in Paris zu besichtigen, wird eine (kostenpflichtige) Audioguide App für Ihr Smartphone auch in deutscher Sprache angeboten.
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Street-Art-Ausstellung im Hôtel de Ville

Vom 15. Oktober 2022 bis zum 11. Februar 2023 verlängert bis zum 3. Juni 2023
Montag bis Samstag 10:00 – 18:30 Uhr
Donnerstags bis 21:00 Uhr
Eingang : 5, rue de Lobau
75004 Paris
Métro : Hôtel de Ville

Liste der ausgestellten Künstler

Villeglé, Zlotykamien, Ernest Pignon-Ernest, Surface Active, Captain Fluo, Edmond Marie Rouffet, Blek le Rat, Miss.Tic, Vive La Peinture, Speedy Graphito, Jean Faucheur, Mesnager, Mosko, Jef Aérosol, Bando, Ash, Jay0ne, SKKI, Keith, Haring, Mambo, Nasty, Slice, Psyckoze, Lokiss, Shoe, Futura, A-One, Rammellzee, Jon0ne, André, Zevs, Dize, Invader, Shepard Fairey, JR, Vhils, Swoon, Banksy, C215, L’Atlas, YZ, Seth, Tarek Benaoum, El Seed, Ludo, Rero, Dran, O’Clock, Tanc, Lek, Sowat, Cristobal Diaz, Philippe Baudelocque, Levalet, Madame, Kashink, Vision, Pest, Greky, Sébastien Preschoux, Romain Froquet, Kraken, 9eme Concept, Les Francs Colleurs.

Fotos von der Street-Art-Ausstellung im Hôtel de Ville

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