Street-Art-Ausstellung im Tuilerien-Tunnel, Paris

Eine außergewöhnliche Ausstellung eröffnete am 25. Juli in Paris.
Mitten in Paris, in dem 860 Meter langen Tunnel des Tuileries sind 10 monumentale Werke von 10 europäischen Street-Art-Künstlern zu sehen.
Der Tunnel, der im Zuge der Umwandlung der ehemaligen Ufer-Schnellstraße, auf der rechten Seine Seite, zu einer autofreien Fußgängerpromenade wurde, ist seit 2016 für den Autoverkehr geschlossen. Jetzt sind die Wände des Tunnels, zur Freude von Radfahrern, Skateboardern und Fußgängern, mit 2000 qm Graffiti-Fresken dekoriert.

Im Juli konnten die zehn auserwählten Künstler, eingeladen und ausgewählt von der Stadt Paris, aus aller Welt ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
Inspiriert von der Umgebung des Tunnels, dem Louvre, dem Centre Pompidou, den Tuilerien-Gärten, der Seine und der mit Kunst & Kultur verwöhnten französischen Hauptstadt, malten und sprayten die Künstler Ihre Werke an die sonst eher tristen Beton-Wände der Unterführung.

Mit wechselnden Beleuchtungen, Textkarten, auf den man mehr über die Künstler und ihre Inspirationen erfahren kann, ist der Rundgang ähnlich einer Ausstellung in den Räumen von Museen konzipiert.

Die Street-Art-Künstler und ihre Werke

Eine monumentale Collage der Künstlerin Madame empfängt die Besucher am Eingang Richtung Pont Neuf. Das Werk, eine Komposition aus Wortspielen und Fotografien aus Zeitschriften der 1920er bis 1950er Jahre, ist eine Anspielung auf den Louvre.

WAR! inspirierte sich durch antike Objekte und der altägyptischen Abteilung des Louvre. Seine gefleckte Katze kann man als eine zeitgenössische Interpretation der Höhlenmalerei sehen.

Das Gemälde von Romain Froquet ist von den Ringen der Olympischen Spiele, die 2024 in Paris stattfinden werden, inspiriert.
Eine andere Quelle seiner Werke ist das Centre Pompidou der Strawinsky-Brunnen mit den Skulpturen von Niki de Saint Phalle
Während die Fresque von Erell die Seine und der Metrolinie 1 als Ausgangs-Thema hat.

Das Schablonen-Kunstwerk des Finnen Jussi TwoSeven zeigt in Eiffeltürme zerfließende Wölfe.
Zu seinem monumentalen Kunstwerk sagt er:

In meinem Heimatland sind Wölfe Symbole des Umweltschutzes. Es gibt nur noch einige Hundert Wölfe in Finnland, deren Existenz wegen des Risikos für Tierherden sehr umstritten ist.
Ich habe beschlossen meine Geschichte mit dem bewegten Leben von Paris zu kombinieren, um zu verdeutlichen, dass selbst für große Städte die Natur wichtig ist.
Der Eiffelturm ist ein Augenzwinkern der Klischeevorstellungen, die Ausländer von Paris haben

Fotos von Street-Art-Ausstellung im Tuilerien-Tunnel, Paris

Die Street-Art-Ausstellung wird noch mindestens bis zum Sommer 2023 zu sehen sein, bevor der Tunnel in die im Jahr 2024 in Paris stattfindenden Olympischen Sommerspiele eingebunden wird.

Die Ein- und Ausgänge des Tuilerien-Tunnels befinden sich an der Uferpromenade in Höhe der Brücke Pont Neuf und des Edel-Kaufhauses Samaritaine auf der einen Seite und am Ende der Tuilerien auf der gegenüberliegenden Seine Seite etwa in Höhe des Musée d’Orsay.
Ein Besuch der einzigartigen Ausstellung ist natürlich kostenlos und lässt sich leicht mit einem von uns vorgeschlagenem selbst geführten Stadtrundgang in Paris (Centre-Pompidou – Louvre) verbinden.
Die Unterführung ist rund um die Uhr an allen Tagen der Woche geöffnet.
Auch ein kleiner Tipp für heiße Sommertage während des Paris Urlaubs. Denn im Tunnel kann man sich genauso wie in Museen (die klimatisiert sind) bei Hitzewellen etwas abkühlen.

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