Sonderausstellungen im Centre Pompidou Winter 2022/23

Das Museum für Moderne Kunst in Paris, Centre Pompidou zeigt in diesem Winter 2022/2023 gleichzeitig drei große Sonderausstellungen auf der sechsten und ersten Etage.
Multimedia Pop-Art von Christian Marclay, feministisch engagierte Gemälde von Alice Neel und eine Retrospektive Gérard Garouste, einer der bedeutendsten noch lebenden Malers Frankreichs.

Christian Marclay Ausstellung

Bis zum 27. Februar 2023 widmet das Centre Pompidou zum ersten Mal eine große Sonderausstellung dem Amerikanisch-Schweizerischen Künstler Christian Marclay.
In den Werken des Pop-Art-Künstlers dreht sich alles um Klänge, Musik und Schallplatten.
Nachdem er die Performance-Gruppe „The Bachelors, even“ 1979 mit dem Gitarristen Kurt Henry gründete, schuf er monumentale Skulpturale Werke.

Mittels gebraucht gekauften Schallplatten manipuliert, verformt, zerstört er die Vinylplatten in seinen Performance-Auftritten.
Daneben malt, fotografiert und druckt der in New York und London lebende Multimedia Künstler, der auch Videos als Ausdrucksform benutzt.
In der Sonderausstellung im Centre Pompidou sind zahlreiche Werke wie das monumentale „Drumkit“, das aus verformten Musikinstrument besteht, ebenso wie zahlreiche Kollagen aus Plattencovers zu sehen.

Das „Beatles Kissen“ für das Marclay sämtliche Alben der legendären Popgruppe auf Tonband aufnahm, die dann von einer Freundin als Kissenhülle gehäkelt wurden, ist mitten in einem Saal hinter einer Vitrine ausgestellt.

Zu seinen Videos, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind, sagt Christian Marclay:

„Ich habe im Kino nach Handlungen und Klängen gesucht, aus denen man eine musikalische Komposition schaffen kann, wie ein DJ, aber mit Klangbildern. Die Beziehung zwischen Ton und Bild hat mich schon immer sehr fasziniert. Ich habe diesbezüglich verschiedene Experimente gemacht, wie zum Bleispiel bei Up and Out (1998), wo ich den Soundtrack von Brian de Palmas Blow Out mit dem Bildstreifen von Blow-Up unterlegte.“

Christian Marclay

Als spiritueller Erbe von John Cage und Andy Warhol, von Comics und der Punk-Ästhetik beeinflusst, liefert sein Werk die schärfste und aufregendste Version dessen, was der Pop-Geist heute ist.
Die Panorama-Ausstellung präsentiert Marclay’s Collagen und Montagen, Fotografien, Siebdrucke, die oft von Comics und der Punk-Ästhetik inspiriert sind.

Fotos von der Christian Marclay Ausstellung

Sonderausstellung Christian Marclay im Centre Pompidou

noch bis zum 27. Februar 2023
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Ausstellung Alice Neel „Un regard engagé“

Ausstellung Alice Neel - Centre Pompidou

Die Retrospektive „Ein engagierter Blick“ im Centre Pompidou zeigt etwa 75 Gemälde und Zeichnungen der nordamerikanischen Künstlerin Alice Neel.
Die 1984 verstorbene Malerin, die zu Lebzeiten keinen besonderen Bekanntheitsgrad erreichte, war Vorreiterin eines „intersektionalen“ Ansatzes in der Kunst.
Zahlreiche Künstler wie Robert Mapplethorpe, Jenny Holzer oder Kelly Reichardt inspirierten sich durch Neel’s Werke.

Sie malte Akte von Frauen, ohne jegliche Sentimentalität, weit entfernt von männlichen Schönheitsidealen.
Mit ihrer figurativen Malerei, die Perioden der triumphierenden Abstraktion, der Pop-Art, der Minimal- und Konzeptkunst, durchlief, widersetzte sie sich der damaligen Avantgarden Strömung.

Die radikale Feministin, die Mitglied der kommunistischen Partei war, malte mit Vorliebe Außenseiter der amerikanischen Gesellschaft.
Personen, die aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrer Exzentrik, ihrer sexuellen Orientierung oder ihres radikalen politischen Engagements von der Gesellschaft ausgegrenzt wurden.

Ausstellung Alice Neel „Un regard engagé“ im Centre Pompidou

noch bis zum 15. Januar 2023
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Sonderausstellung Gérard Garouste

Sonderausstellung Gérard Garouste -Centre Pompidou

Der heute 76-jährige Künstler, Gérard Garouste, wird zu den bedeutendsten, noch lebenden, Malern Frankreichs gezählt.
In 18 Sälen im obersten Stockwerk des Centre Pompidou sind 120, teilweise großformatige Gemälde, Installationen, Skulpturen und Zeichnungen des Künstlers zu sehen.
Der chronologisch-thematische Rundgang spiegelt die verschiedenen Inspirationen des 1946 geborenen Künstlers wider.
In den ersten Sälen der Ausstellung sind hauptsächlich Bilder aus den 1980er Jahren, einige von Rabelais’schen Fabeln und deren Humor inspiriert, überdimensionalen Bilder ausgestellt.

Spätere Werke sind vom Mythos des Don Juan, Dantes Göttliche Komödie und Don Quijote inspiriert.
Danach beschäftigte sich Garouste immer intensiver mit der Frage der Auslegung biblischer Texte.
Seine Bilder sind zunehmend symbolischen Szenen gewidmet; zahlreiche Szenen, die Esel darstellen, manchmal mit einem Hauch von Marc Chagall.
Landschaftsbilder seiner Heimat, dem Burgund, Porträts seiner Frau Elisabeth, Szenen der Pariser Nächte stammen aus den Phasen der Depression und des Deliriums des Künstlers.

Sonderausstellung Gérard Garouste im Centre Pompidou

noch bis zum 2. Januar 2023
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