Frank Horvat Ausstellung im Jeu de Paume, Paris

Im Pariser Museum Jeu de Paume wird derzeit eine große Ausstellung mit Werken des Fotografen Frank Horvat gezeigt.
Rund 170 zum Teil großformatige Fotografien sowie 70 Dokumente sind bis zum 17. September 2023 im Jeu de Paume im Tuilerien-Garten am Place de la Concorde zu sehen.
Die Retrospektive mit dem Titel „Frank Horvat – Paris, le monde, la mode“ (deutsch: „Frank Horvat – Paris, die Welt, die Mode“) ist die erste große Ausstellung, die dem weltberühmten Fotografen nach seinem Tod im Oktober 2020 gewidmet ist.

„Frank Horvat Paris, die Welt, die Mode“

Die Ausstellung konzentriert sich auf die ersten fünfzehn Jahre einer außergewöhnlichen Karriere. Zwischen 1950 und 1965 entwickelte sich Horvat zu einer außergewöhnlichen Persönlichkeit als Autor, Reporter und Modefotograf. Die Retrospektive wirft einen neuen Blick auf das Werk dieses großen französischen Fotografen.


Francesco Horvat wurde 1928 in Italien als Sohn jüdischer Eltern geboren. 1939 musste er mit seiner Mutter in die Schweiz fliehen.
Nach dem Krieg ging er nach Mailand. Dort arbeitete er zunächst als Werbefachmann und später als Fotograf.
In den italienischen und schweizerischen Zeitungen Epoca, Die Woche und Sie und Er erschienen Anfang der 1950er Jahre seine ersten Fotografien.
Nach einem Besuch bei Henri Cartier-Bresson 1951 unternahm er von 1952 bis 1954 seine erste Fotoreise nach Pakistan und Indien. Er hoffte, in die Fotoagentur Magnum aufgenommen zu werden.

Nach „Die Woche“ veröffentlichten große internationale Zeitschriften wie Paris-Match, Picture Post, Le Ore oder Life seine Fotos unter dem Namen Franco und später Frank Horvat, die von Edward Steichen ausgewählt wurden.

Seine Karriere als Fotoreporter setzte er in London und Paris fort.

1956 ließ sich Frank Horvat in Paris nieder, wo er einige seiner bemerkenswertesten Reportagen über Prostitution, Cabarets und Striptease-Shows schuf, darunter eine meisterhafte Serie über die Sphinx in Pigalle.

In dieser Zeit erwarb er ein Novoflex-Teleobjektiv und probierte eine Vielzahl neuer Blickwinkel auf Paris aus.
Seine Straßenfotografien, die in mehreren europäischen Fotomagazinen veröffentlicht wurden, führten ihn überraschenderweise in die Welt der Mode.

Über William Klein, der auf seine Bilder in Camera aufmerksam geworden war, kam er in Kontakt mit Jacques Moutin, dem künstlerischen Leiter des Jardin des Modes.
Der Art Director des Modemagazins schlug ihm vor, seinen Stil der körnigen, urbanen Fotografie mit natürlichem Licht und kleinen Formaten auf die Inszenierung von Modekollektionen, insbesondere der damals boomenden Prêt-à-Porter-Mode, zu übertragen.

Der lebendige, humorvolle und schräge „Reportage-Geist“ in der Modefotografie begeisterte auch andere Magazine und Frank Horvat wurde ein erfolgreicher Fotograf.

Ab Ende der 50er Jahre arbeitete er als Modefotograf für einige der größten Modehäuser der Welt.
Für seine redaktionellen Modestrecken in Modezeitschriften wie Jardin des Modes, Elle, British Vogue und Harper’s Bazaar wählte er untypische Models wie Anna Karina, Nico oder Deborah Dixon aus und entwickelte so seinen ganz eigenen Stil.

Den Abschluss der Ausstellung bildet eine noch nie gezeigte Fotoserie, die von einer Weltreise berichtet, die ihn zwischen 1962 und 1963 durch 12 Metropolen führte.
Die Serie erschien in der deutschen Zeitschrift „Revue“ und war seine letzte Arbeit als Reportagefotograf.

Fotos von der Frank Horvat Ausstellung

Ausstellung Frank Horvat Paris, le monde, la mode

bis 17. September 2023
Jeu de Paume, Paris

Alle Informationen zum Museum Jeu de Paume, Adresse, Eintritt, Öffnungszeiten

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