Der blaue Fluss Jean-Michel Othoniel Petit Palais

 

Das kulturelle Leben in Paris kommt mit dem (hoffentlichem) Ende der Corona-Krise wieder in Schwung.
Im Musée des Beaux Arts, dem Petit Palais, kleiner Bruder des Grand Palais, das zurzeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist, finden im Herbst 2021 zwei große Ausstellungen statt.

Le Théorème de Narcisse, Jean-Michel Othoniel

Der Name Jean-Michel Othoniel ist vielen nicht bekannt. Und dennoch haben viele Touristen, die jemals Paris besucht haben, schon ein Werk des französischen Künstlers gesehen.
Ein Nebeneingang der Métro-Station Palais Royal – Musée du Louvre ist von Jean-Michel Othoniel gestaltet.
Bereits vor Betreten des Museums beeindruckt das erste Werk der Ausstellung die Besucher. Der blaue Fluss, eine Installation auf der majestätischen Eingangstreppe des Petit Palais besteht aus Glasbausteinen in Aquamarin-Tönen. Das vergoldete Tor des Museums des Beaux Arts spiegelt das Sonnenlicht.
In dem schönen Garten im Innenhof des Petit Palais sind 26 weitere monumentale Skulpturen von Othoniel zu sehnen. Blumen aus Edelstahl-Perlen reflektieren die Besucher und die Fresken des Jugendstilgebäudes. Die „Lotusblumen“ aus goldfarbigen Perlen in den kleinen Teichen des exotischen Gartens erinnern an die gelbe Blume, in der sich Narziss in sich selbst verliebte.
Im Erdgeschoss befindet sich die „Grotte de Narcisse“ (Die Höhle des Narziss) mit 46 Werken.
Höhlen, die nicht einsehbar sind, werden manchmal als Heiligtümer eingerichtet. Platon verwendet sie im Mythos der Höhle, um zu zeigen, wie schwierig es für die in ihren Illusionen gefangenen Menschen ist, zur Wahrheit zu gelangen und sie zu teilen.
Eine aus silbernen Ziegelsteinen bestehende Skulptur bilden eine Höhle in der sich eine oder mehrere Personen, fernab von Videoüberwachung und sozialen Netzwerken, verstecken könnten.
Die farbigen Glasbaustein-Ornamente an den Wänden sind das Ergebnis einer fast meditativen Praxis des Künstlers Jean-Michel Othonie. Er inspirierte sich von minimalistischen Werken amerikanischer Künstler der 60er Jahre, den „Precious Stonewall“.

Fotos von der Ausstellung Othoniel im Petit Palais Paris



Ausstellung Le Théorème de Narcisse mehr als 70 Werke von Jean-Michel Othoniel im Petit Palais Paris
noch bis 2. Januar 2O22
Eintritt kostenlos

Aus einer ganz anderen Kunstrichtung stammen die Werke der Ausstellung

Ilya Répine (1844-1930), Peindre l’âme russe

Eine Retrospektive des Malers IIlya Répine, der in Europa nur wenig bekannt ist, zeigt zahlreiche Werke die zu den Meilensteinen der russischen Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts zählen.
Als Schlüsselfigur der damaligen Kunstwelt interessierte sich Répine für verschiedene Aspekte des kulturellen Lebens: Literatur, Musik, Wissenschaft … in Russland.
Er bewegte sich in Kreisen russischer Persönlichkeiten wie Tolstoi, dem Komponisten Mussorgski und dem Sammler Tretjakow.
Die Gemälde von Répine zeugen von den Umwälzungen im Russland seiner Zeit. Die Besucher tauchen in das Russland der Zaren und der Revolutionen ein.
In 14 Sälen ist der Wandel des Schaffens des Künstlers chronologisch aufgezeichnet. Er malte in seinem Leben mehr als 300 Porträts.
Im Jahr 1871 kam Répine dank eines Stipendiums für drei Jahre nach Paris, wo er sich mit seiner Familie auf dem Montmartre niederließ.
Er begann nach neuen Themen für großformatige Gemälde zu suchen und füllte seine Notizbücher mit Ideen. Fasziniert von der aufkommenden impressionistischen Kunstrichtung malte er zahlreiche Porträts, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Auf dem Pariser Salon präsentierte er 1875 und 1876 eine Reihe von Gemälden.

Fotos von der Ausstellung Ilya Répine im Petit Palais Paris

Retrospektive Ilya Répine (1844-1930), Peindre l’âme russe im Petit Palais
noch bis zum 23. Januar 2022
Eintritt 13€

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