Die Ausstellung „Pionnières, Artistes dans le Paris des années folles“ (Pionierinnen, Künstlerinnen im Paris der wilden 20er Jahre) im Musée du Luxembourg zeigt Werke von 45 weiblichen Künstlern in neun Sälen des Museums, das sich am Rande eines der schönsten Parks von Paris, dem Jardin de Luxembourg befindet.
Die französische Hauptstadt Paris zog nach Ende des 1. Weltkriegs, in den verrückten 20er Jahren, zahlreiche ausländische Künstler(innen) aus Amerika, Nord-, Süd- und Osteuropa an.
In Paris sprudelte das Laben, es wurden ausschweifende Bälle in den Vergnügungsvierteln wie Montmartre, wie im Moulin Rouge, gefeiert. Es herrschte ein Wind von Freizügigkeit.
In ersten Schritten zur Gleichberechtigung wurden private Kunstschulen in Paris für Frauen zugänglich.
Durch die Notwendigkeit möglichst schnell finanziell unabhängig zu werden entwickelten in der Zeit , vor allem die Frauen, was man Heute Multidisziplinäre Kunst nennt. Also Künstler(innen) die gleichzeitig malen, Theater spielen, Kleider entwerfen …
Künstlerinnen erhielten in den 20ern zum ersten mal Anerkennung in größerem Rahmen.
Viele von ihnen wurden allerdings in den anschließenden 30er und 40er-Krisenjahren wieder vergessen.
Expressionisten wie Mela Muter wagten sich an Themen, wie Akt-Malerei, die vorher weitgehend männlichen Künstlern vorbehalten waren.
Anders als männliche Maler entwickelten sie eine Darstellung des weiblichen Körpers, die nicht von Erotik geprägt war, sondern der Entdeckung des eigenen Körpers
Die Werke von Tamara Lempicka (Titelbild), die aus Polen stammte, sind hingegen sehr erotisch gemalt und zeigen den nackten Körper von Frauen aus der Sicht einer homosexuellen Frau.
Auch die Transsexualität war in Paris, während der kurzen Epoche, relativ gut akzeptiert, wie die Ausstellungstücke der französischen Fotografin und Schriftstellerin Claude Cahun verdeutlichen.
Die Ausstellung zeigt die entscheidende Rolle von Frauen für die Entwicklung großer Kunstbewegungen der Moderne auf. Sie waren gleichzeitig avantgardistische Pioniere der Gleichberechtigung, Toleranz und Freizügigkeit, die wir heute als normal empfinden.
„Pionnières, Artistes dans le Paris des années folles“
Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Kleidungsstücke, Kinofilme, Dokumente
bis zum 10 Juli 2022
im Musée Du Luxembourg
19 Rue De Vaugirard
75006 Paris
Öffnungszeiten : Täglich von 10:30 bis 19:00 Uhr
Montags bis 22:00 Uhr
Tickets für Musée du Luxembourg online buchen