Das Modemuseum der Stadt Paris, das Palais Galliera eröffnet, nach der Sommerpause, mit der Sonderausstellung „Frida Kahlo – Au-delà des apparences“ (Frida Kahlo – Jenseits des Scheins).
Seit 15. September 2022 sind, mehr als 200 Objekte aus der Casa Azul, dem Haus, in dem Frida Kahlo aufwuchs und geboren wurde, zu sehen. Kleidung, Briefe, Accessoires, Kosmetika, Medikamente, medizinische Prothesen….
Frida Kahlo hat einen großen Einfluss auf die Modewelt.
Luxus Mode-Designer, wie Karl Lagerfeld, Yohji Yamamoto, Alexander McQueen, Rei Kawakubo für Comme des Garçons, ließen und lassen sich oftmals von der außergewöhnlichen Künstlerin inspirieren.
Jean-Paul Gaultier, Star der Pariser Mode-Szene, entdeckte durch Madonna, bei einem Besuch in der Casa Azul die Gemälde der Künstlerin. Er entwarf anschließend 1998 eine gesamte Prêt-à-Porter Sommerkollektion unter dem Thema Frida Kahlo.
Die Ausstellung im Palais Galliera, in enger Zusammenarbeit mit dem Museo Frida Kahlo, versammelt persönlichen Gegenstände, die nach dem Tod der Künstlerin 1954 von ihrem Ehemann, dem mexikanischen Wandmaler Diego Rivera, versiegelt und 50 Jahre später, im Jahr 2004, wiederentdeckt wurden.
In sieben biografischen und zugleich thematischen Bereichen, sind unter anderen traditionelle Tehuana-Kleider, prä-kolumbianische Halsketten, die Frida sammelte, handgemalte Exemplare von Korsetts und Prothesen sowie Filme und Fotografien der Künstlerin präsentiert.
Die Sonderausstellung erzählt das außergewöhnliche Leben von Frida, die eine Ikone und Inspirationsquelle für zeitgenössische Mode-Designer ist.
Ihr Aussehen war ein Mittel, ihre identitätsbezogenen und politischen Anliegen auszudrücken.
Frida Kahlo wurde am 6. Juli 1907 in Mexiko, in Coyoacán, als Tochter von Matilde Calderón y González und Wilhelm Kahlo, einem deutschen Einwanderer, der 1890 nach Mexiko kam, geboren.
Die Fotografie war erstes künstlerisches Ausdrucksmittel von Frida. Ihr Vater Wilhelm Kahlo, der als Fotograf das architektonische Erbe Mexikos für die Regierung fotografierte, stellte Frida auf zahlreichen Porträts ins Rampenlicht, die von seiner Liebe für seine Tochter zeugen.
Sie lernte früh vor der Kamera zu posieren und wurde später, lange bevor sie die Malerei begann, Modell für zahlreiche bedeutende Fotografen.
Im Alter von sechs Jahren erkrankte sie an Polio, eine Krankheit, die sie zur Isolation zwang.
In der Zeit erfand sie eine imaginäre Freundin, eine Doppelgängerin von ihr. Ein wiederkehrendes Motiv in Frida Kahlos späteren Werken, wie „Die beiden Fridas“ (1939).
1925 erlitt Frida Kahlo einen schweren Unfall. Sie wurde von einer Straßenbahn überfahren, musste monatelang das Bett hüten und ihr Medizinstudium abzubrechen.
Sie begann zu malen und heiratete den weltberühmten Künstler Diego Rivera.
Frida Kahlo in den USA
Nach ihrer Hochzeit verließ sie Mexiko und ging mit ihrem Mann in die USA.
Ihr Ehemann Diego Rivera war ein berühmter Künstler der Wandmalerei und erhielt Aufträge in New York, San Francisco und Detroit.
Nelson Rockefeller bestellte 1933 bei Diego Rivera ein Wandgemälde für das Rockefeller Center.
Frida wurde von berühmten Fotografen fotografiert.
In der amerikanischen Oktober-Ausgabe im Jahr 1937 des Hochglanz-Modemagazins Vogue wurde ein Foto von ihr in klassischem Outfit unter dem Titel „Señoras of Mexico“ veröffentlicht.
Sie liebte das lebendige, quirlige, New York, kritisiert aber auch das Wohlstandsgefälle und den Rassismus in den USA.
1938 fand ihre erste Einzelausstellung als Malerin in der Julien Levy Gallery, New York, statt.
Frida Kahlo in Paris
1939 wurde die Künstlerin eingeladen, in Paris auszustellen.
Da bei der Vorbereitung der Ausstellung einiges schiefging, wurde das Projekt zu einer Gruppen-Ausstellung unter dem Titel Mexiko.
Es wurden schlussendlich nur 18 Werke von Frida ausgestellt.
Dennoch erhielt sie viel Lob und Anerkennung von damaligen „Größen des Surrealismus“ wie, Joan Miró, Pablo Picasso und Kandinsky.
Der französische Staat erwarb im selben Jahr, zum ersten Mal, ein Gemälde eines mexikanischen Künstlers. Und dies war Frida Kahlos Selbstporträt „The Frame“ (Der Rahmen).
Das Gemälde befindet sich heute im Centre Pompidou.
Outfits von Frida Kahlo
Frida kleidete sich, als sie Teenager war, unkonventionell, um ihre Persönlichkeit auszudrücken und ihr Polio geschädigtes Bein zu verbergen.
Als Erwachsene wechselte sie ihren Style und trug bis an Ihr Lebensende eher traditionelle mexikanische Kleidung.
Sie kreierte jedoch ihren eigenen Kleidungs-Stil aus verschiedenen Regionen und Epochen, bestickten Blusen, langen Röcke, kunstvollen Frisuren und gewebten Schals.
Kahlo baute ihr eigenes gewagtes Erscheinungsbild auf, das gleichzeitig auf ihre medizinischen Bedürfnisse und körperlichen Besonderheiten zugeschnitten waren,
Frida Kahlo und die Zeitgenössische Mode
In einer Ausstellung in der Ausstellung zeigt das Palais Galliera im „Salon d’honneur“ im Erdgeschoss des Museums vom 15. September bis 31. Dezember 2022 den Einfluss auf die Modegeschichte von Frida Kahlo auf.
Themen wie Trauma, Behinderung, ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Identität und Politik wurden von berühmten Mode-Designern immer wieder aufgegriffen und als Kleidungsstücke interpretiert.
Kleider, Schmuck und Accessoires von großen Namen der Mode wie unter anderen Jean Paul Gaultier, Yohji Yamamoto, Maria Grazia Chiuri für Dior, Alexander McQueen für Givenchy, Rei Kawakubo für Comme des Garçons, Riccardo Tisci für Givenchy, Karl Lagerfeld für CHANEL… sind hier zu sehen.
„Frida Kahlo – Au-delà des apparences“ zählt mit Sicherheit zu den Anstellungs-Highlights in Paris im Herbst/Winter 2022/2023.
Frühzeitige Buchung der Tickets, besonders an Wochenenden, ist zu empfehlen!
Frida Kahlo – Au-delà des apparences
im Palais Galliera, Paris
15. September 2022 bis 5. März 2023
Adresse, Öffnungszeiten, Tickets & Preise … des Palais Galliera. Mehr Informationen hier